Prof. Dr. Alexandra Geisler
Kontakt
Campus Straßburger Platz | Raum 502/125
Tel +49 351 44 45-438
a.geisler@fh-dresden.eu
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Alexandra Geisler, Paola Yaconis (International Office)
Förderprogramm: Partnerschaften mit Hochschulen in Ostmittel-, Südost- und Osteuropa sowie dem Kaukasus und Zentralasien (Ostpartnerschaften)
Programmträger: DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
Gesamtförderung: 35.907,- Euro
Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2025
Beteiligte Hochschulen:
Zu den zentralen Maßnahmen der Partnerschaft zählen:
Die FHD, die JWTC und die OR-ZSE organisieren Studientage in Vorbereitung einer zukünftigen bilaterale Summer School zum Thema Diversity. Zur Zielgruppe gehören Studierende der Fachbereiche Angewandte Sozialwissenschaften, Social Work, Environmental Security, Theology and Religious Studies, Education Science und Social Work and Social Studies.
Das Programm behandelt verschiedene Aspekte von Diversity in Lehre, Praxis sowie Gesellschaft und beinhaltet Vorlesungen, Diskussionsrunden, Praxisbesuche und Exkursionen.
Die Studierenden und Lehrenden aus den beteiligten Fachbereichen sollen die Gelegenheit erhalten, ihr Wissen und Verständnis auszutauschen, zu vertiefen, zu erweitern und internationale Kontakte zu knüpfen. In thematischen Workshop erarbeiten Studierende und Lehrende der drei Hochschulen über nationale Grenzen und Regionen hinweg Gemeinsamkeiten der Profession und Optionen für eine Internationale Soziale Arbeit, die sich transnationalen Wanderungs-, Asyl- oder Fluchtbewegungen bzw. generell einem kulturellen, religiösen Wandel stellt. Fragen der praktischen Ethik, der Jugend- und Familienarbeit sowie Phänomene von Migration, Professionalisierung und Kultur sind nebst einem Vergleich der Verständnisse institutioneller Arrangements thematisch.
Die Profession der Sozialen Arbeit liefert einen essentiellen Beitrag zur Unterstützung einer gesunden und funktionierenden Gesellschaft. Die Kinder- und Jugendhilfe ist das größte und fachlich differenzierteste Handlungsfeld der Sozialen Arbeit und wendet sich an Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Das Arbeitsfeld der Hilfen zur Erziehung stellt einen zentralen Bestandteil in der deutschen und ungarischen Kinder- und Jugendhilfe dar. Kinderschutz stellt in einem weiteren Sinne eine gesellschaftliche Bemühung dar, Kinder vor Verhältnissen und Maßnahmen zu schützen, die dazu führen, dass das Recht der Kinder und Jugendlichen auf ein menschenwürdiges Leben, freie Entfaltung der Persönlichkeit und wirkliche Förderung beschnitten wird, als auch im engeren Sinne als Hilfen für Kinder, Jugendliche, Eltern und Bezugspersonen im Umgang mit (potenzieller) Kindesmisshandlung, Vernachlässigung, sexualisierter und häuslicher Gewalt.
Spätestens seit der Diskussion um die Bestrahlung des Münchner Stadions in Regenbogenfarben während des EM-Spiels zwischen Deutschland und Ungarn 2021, weiß ganz Europa: Die Regierung um Viktor Orbán verabschiedete ein neues Gesetz, das sich gegen die Repräsentanz von Menschen aus der LGBTTIQ* Community richtet. Getarnt ist es als Gesetz zum Schutz für Kinder und Jugendliche bzw. Kinderschutzgesetz. Im Rahmen der binationalen curricularen Entwicklung eines Qualifikationsrahmens im Bereich Kinderschutz, soll es einerseits in Bezug auf die nationalen Anforderungen in Deutschland und Ungarn, um die Erarbeitung eines jeweils adäquaten Kerncurriculums gehen. Andererseits ist ein Alleinstellungsmerkmal dieser Weiterbildung, dass sie Kinderschutz über Grenzen und Regionen hinweg organisiert wahrnimmt. Die binationale Kooperation bietet die Möglichkeit die jeweiligen Teilnehmer*innen einer Weiterbildung durch ein binationales Modul in Bezug auf die Grundstruktur des jeweils anderen nationalen Kinderschutzsystems weiterzubilden. Ferner wird ermöglicht in einen regen Austausch über Diversität und gesellschaftlich tief verwurzelte Diskriminierung nach Geschlechtszugehörigkeit bzw. den geschlechtsbezogenen diskriminierenden Praktiken in Bezug auf Kinderschutz zu treten.
Kategorien sozialer Ungleichheit und Differenz werden dabei in den Blick genommen und Mechanismen gesellschaftlicher Hierarchisierungen in ihren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche (Erwachsene) beleuchtet. Besondere Berücksichtigung finden dabei insbesondere Geschlecht und sexuelle Orientierung, sozioökonomische Position, Migrationsgeschichte und Ethnie sowie BeHinderungserfahrung.
Mit zehn jungen Menschen aus mindestens zwei specialized children`s homes in Budapest und Esztergom, die eigene Erfahrungen mit dem Thema gemacht haben, werden Workshops organisiert, um ihre Erfahrungen mit Geschlossenheit und Freiheitsentzug auszutauschen. Es soll ihnen die Möglichkeit gegeben werden, ihre jeweils individuellen Wege in das System der Kinder- und Jugendhilfe zu diskutieren sowie ihre persönlichen Erfahrungen mit Beteiligung und Beschwerdemöglichkeiten auszutauschen.
Ferner sollen Möglichkeiten und Empfehlungen der jungen Menschen zusammengetragen werden, wie Beteiligung und Beschwerde in der Jugendhilfe trotz Freiheitsentziehung eingefordert und gelebt werden können.
Geplant ist eine Dokumentation der Ergebnisse von Betroffenen für Betroffene. Ferner wird es eine Rückbindung der Ergebnisse an den Hochschulkontext in Form von Seminaren für Studierende und interessierte Fachkräfte geben.
Prof. Dr. Alexandra Geisler
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