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Schulabsentismus & Projekt Straßenschule

Projektteam: Prof. Dr. Markus Andrä, Dr. Karsten König
Projektträger: Jugendamt Dresden / Jugend stärken im Quartier
Laufzeit: 1.09.2019 – 30.06.2022

Bundesweit scheint die Zahl der Schüler*innen zuzunehmen, für die das Schulsystem keinen geeigneten Rahmen für persönliche und berufliche Entwicklungen bieten kann. Die Zahl junger Menschen ohne Schulabschluss steigt seit vier Jahren wieder und hat gegenwärtig bundesweit einen Anteil von ca. sieben Prozent aller Schulabgänger*innen erreicht. In Sachsen waren das 2018 etwa 2.500 junge Menschen und damit sogar 8,5 Prozent aller Schulabgänger*innen. Immer mehr Schüler*innen gehen nicht mehr regelmäßig oder gar nicht mehr zur Schule. So hat sich in Sachsen seit 2006 die Zahl der entsprechenden Ordnungswidrigkeitsverfahren aufgrund unentschuldigten dauerhaften Fehlens in den Schulen etwa vervierfacht – 2018 wurden rund 7.000 Verfahren eingeleitet.

Vor diesem Hintergrund berät die FHD das Jugendamt Dresden bei der Entwicklung einer Strategie gegen Schulabsentismus und bei der Bewertung alternativer Möglichkeiten zum Erlangen eines Schulabschlusses. Teil des Projektes ist die Evaluation der Straßenschule der Treberhilfe Dresden (e. V.). Die Straßenschule bietet sozialpädagogische Begleitung außerhalb der Schule und unterstützt junge Menschen, die keinen Zugang zum formellen Schulsystem mehr finden, bei der Vorbereitung auf die Schulfremdenprüfung. Dabei spielen zunächst die Anerkennung ihrer Erfahrungen und vor allem der intensive Dialog zwischen Lernenden und Lehrenden eine wichtige Rolle für das Gelingen biographischer Entwicklungsprozesse bei den Beteiligten. Die Ergebnisse dieses Teilprojektes wurden im Januar 2021 auf einer Fachtagung der Öffentlichkeit vorgestellt und dem Jugendhilfeausschuss übergeben.

Im zweiten Teil des Projektes begleitet die FHD die „Fachstelle Schulabsentismus“. Im Rahmen dieser institutionenübergreifenden Initiative entwickeln Vertreter*innen des Landesamtes für Schule und Bildung, des Schulverwaltungsamtes und des Jugendamtes Dresden gemeinsam Strategien zur Zusammenarbeit und Vernetzung der beteiligten Akteur*innen. Die FHD übernimmt hier theoretische Vorarbeiten und Befragungen, um das eingangs beschriebene Problemfeld Schulabsentismus aus wissenschaftlicher Perspektive genauer zu erschließen.
Hier finden Sie den Abschlussbericht des Forschungsprojektes. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Rahmen des Fachtages am 19.04.2023 sind hier zusammengefasst

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