Wann: Montag, 26.02. um 18:30 Uhr
Wo: Online - Zoom
https://tu-dresden.zoom-x.de/j/7762383145
Meeting-ID: 776 238 3145
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Den heutigen Leser erstaunt Il Milione (dt. Die Million) durch die Modernität, mit der der Autor die außergewöhnliche Vielfalt der Völker, Sitten und Traditionen, denen er auf seiner Reise begegnet, mit einer für einen Mann seiner Zeit überraschenden Offenheit und Vorurteilslosigkeit beschreibt. Marco Polo neigt dazu, die Neuheit und Schönheit dessen, was er sieht, zu betonen, und er ist in der Lage, weit über die gängigen Darstellungen des Anderen hinauszugehen: Der Tatare, der Sarazene, der Ungläubige werden zum ersten Mal durch eine objektive Linse gesehen und analysiert, wobei er eine neue Ethik, die des Kaufmanns, vorwegnimmt und bestimmte umfassende Merkmale des modernen Exotismus um Jahrhunderte im voraus antizipiert. Indem er sich bereit zeigt, Aspekte der Großartigkeit und Spiritualität des Anderen zu erfassen, die im Abendland nicht bekannt war, zeigt Marco, dass er Jahrhunderte der Angst und Ablehnung überwinden kann, die den Anderen als monstrum, als eine zu fürchtende oder zu bekehrende Abweichung charakterisiert hatten.
Giorgio Sica ist Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft und moderne und zeitgenössische italienische Literatur an der Universität von Salerno.
Seine Forschungen reichen von der Dante-Kritik bis zur zeitgenössischen Belletristik und Poesie, wobei sein besonderes Interesse den Beziehungen zwischen Ost und West sowie der nord- und südamerikanischen Literatur gilt.
ONLINE-VORTRAG IN ITALIENISCHER SPRACHE
Titelbild: ©Livre des merveilles, della Bibliothèque nationale de France
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