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Gemeinwesenarbeit und Lebensweltanalyse am Beispiel Dresden

Tagung zum Sozialraum-Management

Gemeinwesenarbeit und Lebensweltanalyse am Beispiel Dresden

Sozialraum Jugendlicher entspricht nicht den Grenzen der Stadtviertel

Einerseits identifizieren sich junge Menschen mit ihrem Stadtteil und fühlen sich dort wohl. Andererseits mangelt es an jugendspezifischen Freizeitangeboten. Der Sozialraum der Jugendlichen entspricht nicht den geografisch-strukturellen Grenzen des sogenannten Stadtraums, vielmehr werden interessante Treffpunkte in ganz Dresden aufgesucht. An (halb)öffentlichen Orten im Stadtteil werden Jugendliche häufig negativ wahrgenommen und verdrängt. In vielen Städten werden Alkohol- und Bettelverbote über Polizeiverordnungen ausgesprochen und Bußgelder verhängt. Dies muss zu der Frage führen, wem der öffentliche Raum (nicht) gehört. Der Fachtag behandelte diese Frage anhand konkreter Projekte und einer intensiven Diskussion mit über 70 Gästen in den Räumen der FHD.

Dresdener Stadtteil Löbtau: aufstrebend, aber wenig Raum für jungen Menschen

Professorin Dr. Katrin Pittuius (FHD) stellte eine von Studierenden der FHD erarbeitet Sozialraumanalyse für den Dresdner Stadtteil Löbtau vor. Dabei wurde deutlich, dass die Region im Südwesten der Stadt zwar  insgesamt als ein aufstrebender Stadtteil eingeschätzt werden kann, dass aber dennoch wenig Räume vorhanden sind, in denen sich Jugendliche treffen und ihr freizeit aktiv gestalten könnnen. Professor Dr. Karl Lenz (TU Dresden) ordnete diese Befunde in die aktuelle Jugendforschung ein und zeigte, dass Jugend in einer alternden Gesellschaft zu einer Minderheit wird, dass sie zunehmend mit einer höheren Bildungserwartung konfrontiert ist und sich in einer digitalisierten, globalen und damit anspruchsvollen Welt zurechtfinden muss. Dies wird besonders Augenfällig an einem Stadtteil, in dem Schulen zwar wichtige Fixpunkte sind, der aber ansonsten kaum Räume für Jugendliche und junge Erwachsene bietet.

Orientierungslosigkeit auch mit Mikroprojekten bekämpfen

In der abschließenden Podiumsdisskussion wurde auch dank der intensiven Beiträge aus dem Publikum deutlich, dass hinter der vermeintlichen Ruhe des Stadtteils durchaus Probleme wie bspw. eine zunehmende Orientierungslosigkeit und eine erstarkende rechtsnationale Szene wahrnehmbar sind. Professor Dr. em. Titus Simon (Hochschule Magdeburg-Stendal) sprach sich in dieser Situation besonders für lokale Entscheidungsspielräume aus: Mikroprojekte, bei denen Jugendliche und junge Erwachsene selber zur Gestaltung ihres Stadtraumes beitragen und so ein grundlegendes Vertrauen in demokratische Entwicklungsprozesse lernen können. Kritisch diskutiert wurde, wie weit soziale Arbeit in Familien hieninwirken könne, da die Jugendlichen dort wichtige soziale Erfahrungen machen, die positive oder negative Grundlagen für die weitere gesellschaftliche Beteiligung legen. Entsprechend betonte Felix Liebig vom überwiegend ehrenamtlich getragenen soziokulturellen Zentrum 'Löbtop' die Bedeutung von generationenübergreifender, offener sozialer Arbeit in lokalen Kontexten. 

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