Projektleitung: Dipl.-Soz. Karsten König
Projektträger: Erasmus+
Laufzeit: 01.10.2015 bis 30.9.2018
Fördersumme: 100.000 EUR
Seit 2011 wird in Sachsen das Pilgern als moderne Methode der sozialpädagogischen Arbeit erprobt und entwickelt. Als spezielle Form des „Sozialen Trainingskurses“ werden Maßnahmen erarbeitet, bei denen Jugendliche und junge Erwachsene in schwierigen Lebenssituationen die übliche Beratungs- und Trainingsumgebung verlassen und sich auf einen längeren Fußmarsch begeben. Diese begleiteten Wege dienen der Reflexion und Selbstwirksamkeitserfahrung und werden mit Arbeitseinsätzen und methodengeleiteten Reflexionen flankiert. So wird den Jugendlichen und jungen Erwachsenen außerhalb ihres gewohnten Lebensumfeldes die Chance zu einer Neuorientierung und einem Neuanfang gegeben.
Das Projekt knüpft an das bereits von Frau Prof. Teichert evaluierte Pilgerprojekt der Sächsischen Jugendstiftung sowie ähnliche Modelle in Frankreich und Belgien an. Die Fachhochschule Dresden hat dabei nicht nur die wissenschaftliche Begleitung des sächsischen „Arbeitsweges“ übernommen. Im Rahmen einer von der EU geförderten Strategischen Partnerschaft (Erasmus-Plus) leitet sie darüber hinaus den Austausch und die Weiterentwicklung verschiedener Projekte zum Pilgern als sozialpädagogische Maßnahme in den vier Ländern Deutschland, Frankreich, Italien und Belgien.
Allgemeines Ziel des Vorhabens ist die (Weiter-) Entwicklung, der Transfer und die Umsetzung von innovativen und bewährten Verfahren im Bereich Jugend bzw. Jugendstrafrecht und NEET (Not in Education, Employment or Training). Im Rahmen des Projektes „BA-Network“ wurde die Forschung zum sozialpädagogischen Pilgern auf europäische Dimension ausgedehnt und Daten aus der langjährigen Erfahrung von Oikoten (Belgien) und Alba (Frankreich) einbezogen. Seit mehr als 20 Jahren führen diese zwei Partner Pilgerprojekte mit straffälligen Jugendlichen durch, die bis zu drei Monate unterwegs sind und mehr als 2000 Kilometer zurücklegen. Aus Italien sind zwei Partner dem Projekt beigetreten: zum einen unterstützt das Justizministerium Italiens bzw. die Abteilung für Jugendjustiz (DGM) die Partner dabei, die anvisierten Ziele zu erreichen und insbesondere den Zugang zu den europäischen Institutionen zu öffnen.
Im Laufe des Projektes sind die beiden italienische OrganisationenL‘Oasi Società Cooperativa Sociale und Associazione Lunghi Cammini in das Projekt eingetreten. Beide entwickeln sozialpädagogische Pilgerwege in Italien und tragen so zur Erprobung der Idee maßgeblich bei.
Weitere Informationen auf der Projektwebseite: http://www.betweenages-project.eu/home.html