Kinder und Erwachsene nutzen beim Sprechen regelmäßig Metaphern wie "etwas auf den Weg bringen", "mir ist gerade etwas eingefallen" oder "da gebe ich Ihnen eine Anregung für...". Das geschieht häufig unbewusst, denn man wird mit Metaphern sozialisiert. Ihre Nutzung hat aber Konsequenzen für das Handeln. Prof. Dr. Markus Andrä erläutert in seiner Antrittsvorlesung, wie man nach solchen Metaphern im Alltagssprachgebrauch sucht und wie man sie sich bewusst machen kann. Anschließend geht es darum, bestimmte Metaphern kritisch zu hinterfragen. Welche Aspekte des Umgangs mit Kindern in der Pädagogik werden durch Metaphern betont, welche herabgestuft? Was impliziert also z. B. der Begriff 'Bildungsweg' und welche anderen Formen des Lernens werden damit vielleicht ausgeblendet?
Prof. Dr. Andräs Vortrag führt anfangs kurz in die theoretischen Grundlagen und methodologischen Ableitungen zur Systematischen Metaphernanalyse als Methode der empirischen Sozialforschung nach Rudolf Schmitt ein, um dann exemplarisch auf der Grundlage von Datenmaterial aus Kindertagesstätten Einblicke in die Verwendung metaphorischer Konzepte in pädagogischen Situationen zwischen Kindern und Erwachsenen zu geben.
Dr. Markus Andrä ist seit 2018 Professor für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Dresden. Hier finden Sie mehr Informationen zu seinem Werdegang, seinen Forschungsschwerpunkten und seinen Publikationen.
Die Antrittsvorlesung findet am 15. Mai 2019 um 15:30 Uhr im Raum 127 (1. Etage) der FHD statt. Interessierte Gäste sind herzlich eingeladen.